Der Hildesheimer Heimat- und Geschichtsverein e. V. wurde 1981 gegründet. Er ist Folgeverein des bereits 1932 gegründeten Hildesheimer Heimatbundes, einer Ortsgruppe des Niedersächsischen Heimatbundes. Der Verein hat sich das Ziel gesetzt, Geschichte, Kultur und Heimatpflege im Raum Hildesheim zu fördern.
Die Vorträge im Riedelsaal finden in Kooperation mit der Volkshochschule Hildesheim statt. Zur besseren Planung möchten wir Sie bitten, sich nur für die Führungen (28. Mai, 25. Juni, 27. August) und die Adventsfeier am 3. Dezember vorab anzumelden. Sie erreichen die Kolleginnen bei der VHS unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch unter 05121 9361-112 bzw. 05121 9361-113.
Aktuelle Termine
Mittwoch, 11. Juni 2025, 18.00 Uhr
Dr. Peter Hennig, Lehre
Vortrag »Johann Rempen – Jesuit und Benediktiner, Mönch und Professor, Katholik und Lutheraner«
Ort: Riedelsaal der VHS, Pfaffenstieg 4-5
Die Auseinandersetzungen zwischen der evangelischen und katholischen Kirche versuchten ihre Vertreter im 17. Jahrhundert durch die Behauptung zu entscheiden, man selber habe die »richtige« Lehre, der »Gegner« die »falsche«. Mit dem Übergang zur Frühaufklärung löste sich diese Frontstellung um 1700 auf. Am Beispiel von Johann Rempen, der lange Zeit in Hildesheim lebte, lassen sich die biographischen Brüche dieser Umbruchszeit zeigen. Der Jesuit war zunächst ein scharfer Gegner der Protestanten, glänzender Stilist und bissiger Polemiker, dann trat er 1707 zur evangelischen Kirche über – ein Schritt, der die lokale Auseinandersetzung kräftig anheizte.
Mittwoch, 18. Juni 2025, 18.00 Uhr
Dr. Markus Siedow, Hildesheim
Vortrag »Nikolaus von Kues in Hildesheim – ein Europäer auf dem Weg in eine neue Zeit«
Ort: Riedelsaal der VHS, Pfaffenstieg 4-5
Nikolaus von Kues gehört zu den Geistesgrößen des Mittelalters: Er war nicht nur Verfasser philosophisch- theologischer Werke, sondern auch politisch aktiv. Zahlreiche Schriftquellen lassen seine Biographie ungewöhnlich genau rekonstruieren. Der Vortrag wird neben den wichtigsten Stationen vor allem den Aufenthalt in Hildesheim 1451 thematisieren. Anhand dieses Besuchs lassen sich sein Charakter und die Art seines politischen Handelns gut illustrieren, den Abschluss soll ein Überblick über die Gedankenwelt des Cusanus bilden. Sein zentrales philoso-phisches Anliegen war, wie Gegensätze vereinigt und im Angesicht der Vielfalt das allem zugrundeliegende Eine zu denken sei. Dieser Ansatz bildete nicht nur die Basis seines schriftstellerischen Werks, sondern auch die seines Wirkens als Kleriker und Politiker in einer unruhigen Zeit, die der unseren nicht unähnlich war.
Sabine Kiesel, Hildesheim
Führung »UNESCO-Welterbe in Hildesheim«in Kooperation mit Hildesheim Marketing GmbH
Beginn: 16.00 Uhr, Treffpunkt: 15.45 Uhr am Bernwarddenkmal auf dem Großen Domhof
Seit 1985 gehören der Mariendom und die St. Michaeliskirche zum UNESCO-Welterbe. Grund genug, sich die beiden lokalen Welterbestätten endlich einmal wieder ganz genau anzusehen.
Dr. Claudia Nordhoff, Museum Casa di Goethe, Rom
Vortrag »Mit Goethe auf Sizilien. Zum 200. Todestag von Christoph Heinrich Kniep«
Ort: Riedelsaal der VHS, Pfaffenstieg 4-5
Christoph Heinrich Kniep als Freund und Begleiter Johann Wolfgang von Goethes auf seiner berühmten iitalienischen Reise, so wurde der aus Hildesheim stammende Künstler bekannt. Doch er war weit mehr als nur der Zeichner Goethes. Die Casa di Goethe in Rom würdigt als einziges Museum Knieps zweihundertsten Todestag ab September mit einer umfangreichen Ausstellung. Allen, die es nicht selbst in die Räume in der Via del Corso 18 schaffen, bietet die zuständige Kuratorin beim Vortrag die exklusive Möglichkeit, Christoph Heinrich Kniep in allen seinen Facetten kennenzulernen – als Meisterzeichner, Freund Goethes und intimen Kenner der italienischen Land-schaft, deren Schönheit er in einzigartiger Manier auf das Papier bannte.
Dr. Michael Lukas, Hildesheim
Vortrag »900 Jahre Kloster Marienrode: Die Geschichte der Wiedererrichtung, von den ersten Kontaktaufnahmen bis zur Einweihungsfeier 1988«
Ort: Riedelsaal der VHS, Pfaffenstieg 4-5
Am 22. Mai 1125 gründete Bischof Berthold I. in der einstigen Siedlung Baccenrode in der Nähe von Hildes-heim ein Kloster. Marienrode existiert jetzt also 900 Jahre, wobei der Vortrag vor allem die Initiative Bischof Josef Homeyers in den Blick nehmen wird, das klösterliche Leben in den achtziger Jahren wieder in Gang zu setzen. Die Benediktinerinnen in der Dreiflügelanlage von Marienrode mit der Kirche St. Michael und einem Kreuzganghof erneuerten das Klosterleben, folgen dem Leitspruch »Ora et labora« und unterhalten ein Exerzitien- und Gästehaus sowie eine Buch- und Kunsthandlung. Damit lebt die Klostertradition auch nach 900 Jahren unter veränderten Bedingungen weiter.
Dr. Stefan Bölke, Hildesheim
Führung »Vom Stiftsdorf zum Stadtteil – Rundgang über den Moritzberg« in Kooperation mit Kultur und Geschichte auf dem Berge e. V.
Beginn: 16.00 Uhr, Treffpunkt: 15.45 Uhr auf dem Platz vor der Gelben Schule, Bennostraße
Schon seit 1911 gehört der bis dahin selbständige Moritzberg zu Hildesheim, ihren viel beschworenen Eigensinn und einen ausgeprägten Lokalpatriotismus haben sich die Bewohner aber bis in die Gegenwart erhalten. Wir bege-ben uns auf eine historische Spurensuche zwischen Güldenem Löwen und St. Mauritius.
Katrin Lembke-Schlaaff, Seevetal
Vortrag »Die Generalkirchenvisitation von 1588 im Fürstentum Calenberg-Göttingen in den Diarien des wolfenbüttelschen Vizekanzlers Johann v. Jagemann«
Ort: Riedelsaal der VHS, Pfaffenstieg 4-5
Als Vizekanzler trat der Helmstedter Juraprofessor Dr. Johann Jagemann ab 1586 in den Dienst des Herzogs Julius von Braunschweig-Lüneburg. Von Anbeginn seiner Tätigkeit dokumentierte Jagemann akribisch alle dienstlichen Angelegenheiten in schlichten Oktavheften. An der Vielzahl mag es gelegen haben, dass die Tagebücher des Vizekanzlers bisher weder vollständig wissenschaftlich erforscht noch ediert wurden. Doch offenbart sich bei der Durchsicht ihr zeitgeschichtlicher Wert, sind sie doch gleichzeitig ein Spiegel der Politik der letzten Lebensjahre des bekannten Welfen.
Astrid Buhrmester-Rischmüller, Hildesheim:
lmvorführung mit Kurzeinführung »Die Winterreise« (88 Minuten, in englischer Originalfassung mit deutschen Untertiteln)
in Kooperation mit dem Gymnasium Andreanum
Veranstaltungsort: Telemannsaal, Hagentorwall 17 (Oberstufenhaus Andreanum, vor dem Parkplatz der Schule)
»Die Winterreise« behandelt die Geschichte einer jüdischen Familie im und nach dem Holocaust. Ein Familienmitglied war der Andreaner Alexander Goldschmidt. Der Film entstand 2019 und basiert auf dem Roman »Die unauslöschliche Symphonie. Musik und Liebe im Schatten des Dritten Reiches«, verfasst vom Enkel des Andreaners, Martin Goldsmith. Bruno Ganz spielt den Hauptdarsteller, es war seine letzte Rolle. Der Film spürt den persönlichen Schicksalen der Familie Goldschmidt nach und zeigt parallel Aspekte jüdischen Lebens in Deutschland während der NS-Zeit. Unsere Schatzmeisterin Astrid Buhrmester-Rischmüller hat sich intensiv mit den Biografien jüdischer Andreaner beschäftigt und führt vorab kurz in die Hintergründe und lokalen Zusammenhänge ein.
Dr. Martin Pollak, Hannover
Vortrag »Hildesheim und die Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg«
Das Kriegsende vor 80 Jahren stellte die Hildesheimer Bevölkerung nicht nur vor die Herausforderung, die verheerenden Auswirkungen der alliierten Bombenangriffe und das Chaos des vollständigen staatlichen Zusam-menbruchs zu meistern, parallel wurden Tausende von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten aufgenommen und versorgt. Ein Prozess, der die Nachkriegsgeschichte auch vor Ort über viele Jahre prägen sollte.
Dr. Rotraut Hammer-Sohns, Hildesheim:
Vortrag »Die Hildesheimer Reichstagsabgeordnete Elise Bartels – Erinnerungen zum 100. Todestag«
Dr. Markus Siedow, Hildesheim
Vortrag »Der Hildesheimer Silberfund – revisited«